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Der Völkermord an den Juden als "nationales Projekt"?

Der Völkermord an den Juden als "nationales Projekt"?

Seit dem Erscheinen von Daniel Jonah Goldhagens Buch über "Hitler's Willing Executioners" sind in den meisten Publikationen der deutschen Linken Kommentare erschienen, die das Buch vehement gegen Vorwürfe verteidigen, ohne wirklich etwas zu dessen Inhalt auszusagen. Darunter findet man lange Abhandlungen wie die von Andrei S. Markovits in der Nr. 6/96 der "Blätter für deutsche und internationale Politik", wo der Autor ehrlicherweise gleich im ersten Satz bekannt gibt, es handele sich nicht um eine Rezension des Goldhagen-Buches, sondern ihm gehe es vielmehr "um Inhalt und Tonlage der bisherigen deutschen Reaktionen". In der letzten "ak" (Nr. 391) hat Tjark Kunstreich einen ganzen "Spiegel"-Artikel noch einmal in ironischer Form ausführlich nacherzählt, ohne sich überhaupt mit dessen Behauptungen auseinanderzusetzen, die rein sachlich doch nicht alle völlig falsch sind. Einzig und allein in der "Zeit", die leider ganz und gar kein Blatt der Linken ist, hat über mehrere Ausgaben hin eine hochinteressante Debatte stattgefunden, die sich um das Buch selbst dreht und dessen Kenntnis voraussetzt.

"Hitler's Willing Executioners" zerfällt meiner Ansicht nach in zwei sehr ungleichgewichtige Teile. Zum einen beschäftigt sich der Autor mit den Mordaktionen deutscher Polizeibataillone in der Sowjetunion, mit den Bedingungen jüdischer Zwangsarbeit in den Lagern sowie mit den Todesmärschen in den letzten Kriegsmonaten, als die Lager "evakuiert" und noch einmal zigtausende Juden ermordet wurden. Zu diesem Teil seiner Arbeit hat der Autor ein umfangreiches Quellenstudium in deutschen Archiven unternommen. Auch wissenschaftliche Kritiker des Buches heben hervor, daß Daniel Jonah Goldhagen vor allem zu dem bisher unzureichend erforschten Feld der Todesmärsche den Kenntnisstand verbessert hat. Abgesehen davon handelt es sich hier insgesamt um Fakten - von Goldhagen mit Präzision und Emotionalität vorgetragen - mit denen sich das deutsche Publikum ganz einfach zu konfrontieren hat. Wer da sein "Weiß ich doch alles schon!" quakt wie Kohl Anfang der 80er Jahre beim Besuch in Yad Vashem oder jetzt Rudolf Augstein, disqualifiziert sich von vornherein.

Wissenschaftlich schwach ist hingegen der andere Teile von Goldhagens Arbeit, der sich mit der Dominanz des Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft (und Bevölkerung) während der Kaiserzeit, während der Weimarer Republik und schließlich seit der "Machtübernahme" durch Hitler und die NSDAP befaßt. Hierzu hat sich der Autor, wie aus seinem Anmerkungsapparat zweifelsfrei zu erkennen ist, nahezu ausschließlich in der schon vorhandenen Literatur bedient. Auch dies aber nicht im Sinne einer kritischen Gesamtschau, Analyse und Auseinandersetzung mit dem Material, sondern vorwiegend zu dem Zweck, sich daraus die zu seiner Gesamttendenz passenden Originalzitate zusammenzusuchen. Leider argumentiert Goldhagen in seinen Thesen sehr wenig mit Fakten und Zitaten, sondern doziert vorwiegend in logischen Deduktionen, wobei er manche zentralen Behauptungen fünf-sechsmal wiederholt.

Meiner Ansicht nach ist der Leser solider und umfassender bedient, wenn er die wichtigsten von Goldhagen benutzten Untersuchungen direkt heranzieht. An erster Stelle ist hier das 1992 erschienene Buch von David Bankier, "The Germans and the Final Solution: Public Opinion Under Nazism", zu nennen. In keinem der amerikanischen oder deutschen Kommentare zu Goldhagens Arbeit bin ich auf Bankiers Namen gestoßen. Das illustriert den Stoßseufzer des deutschen Historikers Eberhard Jäckel: "Die Welt ist ungerecht, die Medienwelt allemal. Da erscheinen in Amerika die vorzüglichsten Bücher zur deutschen Geschichte und werden kaum zur Kenntnis genommen." (Zeit, 17.5.96) - Bankier hat die Beziehungen zwischen deutscher Bevölkerung und NS-"Judenpolitik" nicht nur sehr viel gründlicher und differenzierter als Goldhagen anhand von breit gestreuten Originalquellen (vor allem SD- und örtliche Gestapo-Berichte sowie Zeitzeugen-Erinnerungen) untersucht; er ist außerdem in den jetzt hauptsächlich umstrittenen Fragen schon zu ähnlichen, wenn auch nicht ganz so weitgehenden, Schlußfolgerungen wie Goldhagen gekommen. Vier Jahre vor diesem und anscheinend ohne auffälliges Presse-Echo. Warum? Vielleicht deshalb, weil er Seine Thesen nicht so plakativ und simplifizierend wie Goldhagen bis zum Verständnisniveau eines normalen Journalisten zugespitzt hat. Vielleicht auch nur, weil er über keine Medien-Connections verfügte. Oder weil die deutsch-amerikanische Politisierung und Instrumentalisierung der "Goldhagen-Debatte" heute besser in die allgemeine Landschaft paßt als 1992. (weitere Literatur unter Anm. 1)

Die zentrale These Goldhagens ist, daß eine breite Mehrheit aller Deutschen den Holocaust bewußt gewollt hat, aufgrund eines tiefsitzenden, in Jahrhunderten aufgebauten vernichterischen Hasses gegen die Juden. Mehrmals wählt er daher für den Holocaust den Begriff des "deutschen nationalen Projekts". Goldhagen verwirft alle bisherigen Ansichten, daß die Mehrheit der Deutschen den Mord an den Juden passiv, feige und gleichgültig hingenommen habe. Wo immer es ihnen möglich war, hätten sich die "normalen Deutschen" bereitwillig und freudig an Massenmord und Folter beteiligt. Ja, sie hätten sogar mehr getan, als die NS-Führung von ihnen verlangte: Noch in den letzten Kriegstagen, als SS-Chef Himmler bereits aus taktischen Gründen den Stopp des Judenmordens befohlen hatte, hätten "normale Deutsche" aus eigenem Antrieb zigtausende Juden auf den Todesmärschen zu Tode geschunden oder direkt ermordet.

Dies sei möglich gewesen, weil sich in der deutschen Gesellschaft schon längst ein antisemitischer Konsens herausgebildet hatte. Bereits spätestens Ende des 19. Jahrhunderts habe dieser Konsens eine "eliminationistische" Zielrichtung angenommen. Mit anderen Worten: ausgerichtet auf die Vertreibung der Juden aus Deutschland. Seit Beginn der Weimarer Republik habe der deutsche Antisemitismus sich dann mehr und mehr in eine "exterminatorische" Richtung entwickelt, also abzielend nicht bloß auf die Vertreibung, sondern auf die Vernichtung, Ausrottung der Juden.

Goldhagen gebraucht in diesem Zusammenhang einen Begriff, der eigentlich in der Theologie zuhause ist: "Präexistenz". Hitler habe den "präexistenten Willen" gehabt, die Juden zu vernichten. Nämlich schon seit spätestens 1920, und nicht erst 1939 oder 1941. Die unter Historikern vieldiskutierte Frage nach der "Genesis der Endlösung" erledigt sich damit für Goldhagen äußerst einfach: Hitler entschloß sich dazu 1920; der Rest war nur noch das Abwarten des richtigen Zeitpunkts.

Goldhagen spricht von "Präexistenz" aber auch in Bezug auf den deutschen Antisemitismus: "Der große Erfolg des deutschen eliminationistischen Programms der 30er und 40er Jahre beruhte hauptsächlich auf dem präexistenten, dämonologischen, rassisch fundierten, eliminationistischen Antisemitismus des deutschen Volkes." (S. 442 - Anm. 2) "Gewöhnliche Deutsche wurden zu willigen Tätern, weil ihr präexistenter Antisemitismus, der Konsens der deutschen Gesellschaft (...), in zweierlei Weise aktiviert wurde: indem er manifester und zentraler für Seine Träger wurde, und indem sein tödliches Potential realisiert, aktiviert wurde." (S. 446-447 - Anm. 3) In den Deutschen habe bereits ein völkermörderisches Potential bestanden, bevor Hitler an die Macht kam und es kanalisierte. (S. 126 - Anm. 4) Zwischen Hitlers leidenschaftlich verfolgtem Ziel, die Juden mit allen Mitteln zu vernichten, und der eliminationistischen Sicht des deutschen Volkes von den Juden habe eine "Symbiose" bestanden, die zur Vertreibungs- und Vernichtungspraxis der 30er und 40er Jahre geführt habe. Hitler und die Nazi-Führung hätten gewußt, daß in diesem Punkt das deutsche Volk mit ihnen gleicher Meinung war. (S. 447) Mit wenigen Ausnahmen hätten die Deutschen die "Vernichtung" der Juden zumindest grundsätzlich, wenn nicht sogar aus vollem Herzen gebilligt. (S. 448)

Inzwischen hat Goldhagen den u.a. im "Spiegel" zur Interpretation seiner Thesen verwendeten Begriff "Kollektivschuld" empört als Ausdruck deutscher Überreiztheit und Voreingenommenheit zurückgewiesen. Wenn man die Geschichte dieses Begriffs berücksichtigt, hat er damit auch recht. Andererseits geht es aber zweifelsfrei tatsächlich um eine kollektive Schuld, juristisch gesprochen um eine gemeinsam geplante und begangene Tat, die Goldhagen letzten Endes nicht nur der breiten Mehrheit der damals lebenden Deutschen, sondern mehr oder weniger auch den vor ihnen lebenden Generationen anlastet. Kollektive Schuld nicht nur im Sinn des passiven Versagens, was sowieso nicht ernsthaft zu bestreiten ist, sondern auch im Sinn der aktiven Tat und des bewußten Wollens.

Goldhagen betrachtet den Antisemitismus im Grunde als sehr statisch (konstant), wobei er hauptsächlich zwischen latenten und offenen (manifesten) Phasen unterscheidet. Tritt der Antisemitismus in einem bestimmten Zeitraum nur relativ schwach und moderat auf, ist er aus Goldhagens Sicht in Wirklichkeit gar nicht schwächer geworden, sondern macht nur eine Latenzphase durch. So gesehen ist der "Eliminationismus", ja sogar der "Exterminationismus" im Antisemitismus eigentlich immer schon vorhanden, eben präexistent. Die Frage ist lediglich, ob er aktiviert wird.

Die Geschichte des internationalen Antisemitismus seit mehr als 200 Jahren zeigt uns aber, daß dieser - trotz seiner prinzipiellen "eliminationistischen" Komponente - keineswegs permanent und überall zur Vertreibung der Juden aus den christlich geprägten Gesellschaften geführt hat. Das gilt besonders für die mit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der französischen Revolution eingeleitete moderne Epoche. Daß Antisemiten aus ihren Ressentiments die praktische Schlußfolgerung ziehen, man müßte alle Juden aus dem jeweiligen Land vertreiben, war in den letzten 200 Jahren weltweit betrachtet eine Ausnahmeerscheinung. Noch mehr gilt das für die "exterminatorische" Steigerungsform des Antisemitismus. Menschen mit antisemitischen Ressentiments, selbst Menschen mit einer starken Abneigung gegen Juden, waren nicht automatisch begeisterte Anhänger und Mitvollstrecker des Holocaust. Die Geschichte Europas während der NS-Herrschaft kennt viele Beispiele, wo Antisemiten aus unterschiedlichen Beweggründen Juden geholfen und die Wirksamkeit der deutschen Vernichtungsmaschinerie abgeschwächt haben.

Die vorherrschende antisemitische Prägung der deutschen Gesellschaft im 19. und frühen 20. Jahrhundert reicht daher als Voraussetzung und kausale Erklärung für den Holocaust nicht aus. Hingegen scheint Goldhagens These, daß ein "präexistenter" eliminationistischer Antisemitismus eine zwar nicht hinreichende, aber doch notwendige Voraussetzung des Holocaust gewesen sei, auf den ersten Blick logisch. Andererseits gibt es auch viele Beispiele von Genocid, denen keine derart tief und langdauernd in der jeweiligen Nationalkultur verwurzelte Feindseligkeit gegen die angegriffene Gruppe zugrunde lag. Gerade auf der Ebene der freiwilligen, fast schon individualisierten Grausamkeiten, auf die Goldhagen sich in seinem Buch stark bezieht - die Massenerschießungen durch Polizeitruppen, der Terror in den Lagern, die Todesmärsche - ist die Schwelle, an der Menschen zu enthusiastischen Tätern werden, auch ohne ein 2000 Jahre altes Feindbild schnell zu überschreiten.

n den teilweise ohne Befehl oder gelegentlich sogar befehlswidrig begangenen deutschen Grausamkeiten gegen Juden ist in Wirklichkeit die Einmaligkeit des Holocaust kaum noch zu erkennen. Davon ausgehend sind in vielen amerikanischen Kommentaren Parallelen vor allem zu den Mordtaten der Roten Khmer in Kambodscha, zur Rachejustiz gegen die Landlords und andere "Konterrevolutionäre" nach dem Sieg der chinesischen Revolution oder zu Srebrenica - weitaus seltener auch zum Massaker von My Lai - gezogen worden. Daß Menschen extrem grausam sein und dabei sogar noch Freude empfinden können, ist leider eine allgemeine Erscheinung. "Genocide is the ordinary work of ordinary people", schrieb Richard Cohen in der "Washington Post" (Anm. 5).

Betrachten wir nun einen Eckpunkt der Argumentation von Goldhagen näher: Hatte sich in Deutschland schon Ende des vorigen Jahrhundert ein eliminationistischer, also zur Vertreibung tendierender, Konsens in der breiten Mehrheit der Gesellschaft und des Volkes durchgesetzt?

Wohlverstanden, die Frage ist nicht, ob die deutsche Gesellschaft damals antisemitisch geprägt und durchtränkt war, was zweifellos der Fall war, sondern ob der behauptete Konsens auf die Ausschließung, auf die Vertreibung der Juden abzielte. Es handelt sich also um eine sehr präzise Fragestellung, die mit platten Aufgeregtheiten wie etwa: Die Existenz des deutschen Antisemitismus solle wieder einmal bestritten werden, nicht zu klären ist.

Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß ein gegen die Juden gerichteter eliminationistischer Konsens über kurz oder lang zur Vertreibung der Juden hätte führen müssen. Die Entwicklung im vorigen Jahrhundert war aber gegenläufig: Wenn auch mit vielen Widerständen und manchen Rückschlägen vollzog sich eine erhebliche Verbesserung der Rechtsstellung und der sozialen Position der deutschen Juden. Tatsächlich entwickelte sich die "Emanzipation der Juden" zeitweise schneller und erfolgreicher als die zweier anderer gesellschaftlicher Gruppen, die ebenfalls hart um ihre Gleichberechtigung kämpfen mußten: die der Frauen und die der Arbeiterklasse. Juden, sofern männlich, hatten im Deutschen Reich seit 1871 das Wahlrecht, Frauen gleich welcher Religionszugehörigkeit erst seit 1918. Die Chance eines Juden, sofern männlich, beispielsweise auf eine Professorenstelle war im Durchschnitt ungleich größer als die einer Frau. In Preußen, also in ungefähr zwei Dritteln des Deutschen Reiches, galt noch bis 1918 das Dreiklassenwahlrecht, eine abgestufte Wertigkeit der Wählerstimme auf Grund des Vermögens. Das heißt, in der deutschen Gesellschaft des Kaiserreichs wirkten, neben dem Antisemitismus, weitere diskriminatorische Mechanismen, die in gewisser Hinsicht zeitweise noch stärker waren als der Gegensatz Juden-Nichtjuden. In jedem Fall waren es die selben konservativen Kräfte, die ihre Privilegien und Kastenvereinigungen gegen das Eindringen von "Außenseitern" heftig verteidigten.

Zurück zur Fragestellung: Auf welche Kräfte der deutschen Gesellschaft hätte sich die real stattfindende "Emanzipation der Juden" stützen können, falls es wirklich einen eliminationistischen Konsens gegeben hätte? Ausschließlich auf Kaiser Wilhelm und Bismarck? Gerade weil der Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft sehr stark verbreitet und verankert war, läßt die dennoch voranschreitende "Emanzipation der Juden" auf die Existenz erheblicher Gegenkräfte schließen. Leider ignoriert Goldhagen in diesem Zusammenhang weitgehend die sozialdemokratische Arbeiterbewegung, die durch ihr Eintreten für die bürgerliche Gleichberechtigung aller Menschen immer auch die Sache der Juden mitvertrat. Zweifelsfrei war die marxistische Arbeiterbewegung zu keinem Zeitpunkt, weder im Kaiserreich noch in der Weimarer Republik, Teil eines antisemitischen eliminationistischen Konsenses. Damit soll die Verbreitung antisemitischer Ressentiments auch in der Arbeiterklasse keineswegs bestritten werden.

Ein nicht zu vernachlässigender Gradmesser ist die Tatsache, daß Gruppen, die um ein radikal antisemitisches Programm zentriert waren (Stoecker, Böckel), bei allen Reichstagswahlen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und vor dem Ersten Weltkrieg marginal blieben, trotz vorübergehender regionaler Erfolge. Auch die von Goldhagen angesprochene radikale antisemitische Literatur dieser Zeit, die in der Tat vielfach schon die "Vernichtung" und "Ausrottung" der Juden verbal vorwegnahm, erreichte nur geringe Auflagen. Ganz sicher bildete der weit verbreitete, die meisten Bereiche der Gesellschaft beherrschende Antisemitismus der Kaiserzeit den mentalen, organisatorischen und oft auch biographischen Nährboden des nazistischen Vertreibungs- und Vernichtungsantisemitismus. Wenn lediglich das die Aussage von Goldhagen wäre, müßte ihm zugestimmt werden. Er geht mit seiner These vom "eliminationistischen Konsens" aber einen Schritt weiter und schießt damit über das Ziel hinaus.

In seiner Darstellung der NS-Diktatur erwähnt Goldhagen die gesamte gegen Nicht-Juden gerichtete Repression kaum mit ein paar Nebensätzen. Die Auflösung und Zerschlagung sämtlicher Parteien außer der NSDAP fällt bei ihm ebenso unter den Tisch wie die Tatsache, daß bis 1938 in erster Linie Kommunisten und Sozialdemokraten in den Konzentrationslagern gefangen gehalten und oftmals sadistisch gequält wurden, vielfach mit bleibenden schweren Gesundheitsschäden, gelegentlich auch bis zum Tod. Das führte nicht nur zur Lähmung der potentiell stärksten Gegenkraft gegen die NS-Diktatur, sondern wirkte nachhaltig einschüchternd auch auf alle "bürgerlich-demokratischen" Kräfte.

Man könnte argumentieren, daß solche Nebenaspekte für ein Buch, das sich mit dem Antisemitismus und mit dem Holocaust beschäftigt, überflüssig seien. Das ist aber in diesem Fall nicht richtig, weil Goldhagens Arbeit in der Hauptsache die Reaktion der "gewöhnlichen Deutschen" auf die antijüdische Politik der NS-Diktatur zum Gegenstand hat. Und dazu müßte sehr wohl auch die Frage gehören, unter welchen Bedingungen überhaupt noch oppositionelle Politik oder Meinungsäußerung in Deutschland stattfinden konnte.

Zu dieser Seite seines Themas ignoriert Goldhagen nicht bloß die vom Staat und von der NS-Bewegung gesetzten Rahmenbedingungen, sondern zeichnet in einzelnen Nebenbemerkungen direkt ein fragwürdiges Bild. So spricht er von der "wesentlichen Freiheit und dem Pluralismus, die tatsächlich in der deutschen Gesellschaft existierten" (in der NS-Zeit! - Anm. 6). Der Grad der Einschüchterung, der während der Nazi-Zeit für gewöhnliche Deutsche bestand, werde allgemein übertrieben dargestellt (Anm. 7).

Goldhagen berücksichtigt dabei nicht, daß relative Freiräume für abweichende Meinungsäußerungen und Verhaltensweisen, die es tatsächlich in einigen Punkten gab, gerade in der "Judenfrage" nicht bestanden, eben weil diese in der NS-Politik eine zentrale Stellung einnahm und in extremer Weise "gelöst" werden sollte. Auf keinem anderen Gebiet - außer dem des militärischen "Verrats" - war die Freiheit des Wortes und selbst der humanen Geste so eingeschränkt wie auf dem der "Judenpolitik". Äußerungen von menschlichem Verständnis und Mitleid beispielsweise, die gegenüber polnischen, ukrainischen oder russischen "Fremdarbeitern" vielleicht gerade eben noch toleriert werden konnten, wurden gegenüber Juden kategorisch nicht geduldet und waren seit 1941 mit Gefängnisstrafen bedroht. (Anm. 8)

Die Tatsachen scheinen Ian Kershaw (Anm. 1) Recht zu geben, der zusammenfassend meint: "Sehr viele, wahrscheinlich die meisten Deutschen waren während des Dritten Reichs gegen die Juden eingestellt, begrüßten ihre Ausschließung aus Wirtschaft und Gesellschaft, sahen sie als natürliche Außenseiter gegenüber der deutschen 'Volksgemeinschaft' an, als eine gefährliche Minderheit, deren Diskriminierung gerechtfertigt war. Die meisten hätten die Grenzlinie bei physischer Mißhandlung gezogen." (S. 371)

Besonders klar wurde das beim November-Pogrom 1938. Wenn die These richtig wäre, daß die durchschnittlichen "gewöhnlichen Deutschen" durch ihren Antisemitismus bereits darauf vorprogrammiert waren, freiwillig und freudig persönlich Grausamkeiten gegen Juden zu begehen, hätte es sich bei dieser Gelegenheit zeigen müssen. Die Gewalttaten gegen die Juden nahmen aber nur an wenigen Orten den Charakter eines "Volkspogroms" an; ansonsten wütete nur die SA zusammen mit anderen Teilen des NS-Gewaltapparats. Kritik aus der Bevölkerung an den "Krawallen" war weit verbreitet. Berechtigt ist der Einwand, daß es bei dieser Kritik zumeist um anderes ging als um Solidarisierung mit den angegriffenen Juden, wie etwa um die beklagten Sachbeschädigungen oder die Angst, selbst zu den nächsten Zielen des Nazi-Terrors zu gehören. Dennoch bleibt der Sachverhalt gegenüber der These Goldhagens vom präexistenten genocidalen Potential der Deutschen erklärungsbedürftig.

Goldhagen behauptet, daß die "gewöhnlichen Deutschen" auf die Mordtaten gegen Juden aufgrund ihrer eliminationistisch-antisemitischen Konditionierung qualitativ anders reagiert hätten als auf die Mißhandlung anderer Gruppen. Das muß leider bezweifelt werden.

Erstes Beispiel des Autors ist die "Euthanasie", die Ermordung von überwiegend geistig Behinderten durch Giftgas 1940/41. Durch eine breite Protestbewegung aus der Bevölkerung, die von den Kirchen unterstützt wurde, sei der NS-Staat im August 1941 zur Einstellung der Morde veranlaßt worden. Gegen diese Sichtweise ist einzuwenden, daß die Proteste gar so breit und stark nicht waren, daß sie für etwa 80.000 bis dahin schon getötete Patienten von Heilanstalten zu spät kamen, und daß die Morde gar nicht wirklich eingestellt wurden. (Anm. 9) - Die Mehrheit der Bevölkerung war durch Vorprägung und eine gezielte NS-Propaganda konditioniert genug, um in der Tötung der "armen Idioten" eine Wohltat zu sehen. Für Unruhe sorgte erst der Umstand, daß Ungewißheit bestand, wo die Nazis mit ihrer "Aktion Gnadentod" Halt machen würden. Schon waren Gerüchte im Umlauf, daß auch verwundete deutsche Soldaten auf diese Weise "erlöst" werden sollten.

Goldhagens zweites Beispiel ist der Umgang der "gewöhnlichen Deutschen" mit den zwangsverpflichteten ausländischen Arbeitern und Kriegsgefangenen - 1944 insgesamt mehr als sieben Millionen Menschen, überwiegend aus Osteuropa. Trotz der pauschalen Disqualifizierung dieser Zwangsarbeiter als "slavische Untermenschen" seien sie von vielen Deutschen relativ korrekt, teilweise mitleidsvoll und gelegentlich sogar freundschaftlich behandelt worden - eben völlig anders als die Juden, denen überall nur Feindseligkeit entgegengeschlagen sei.

Der Sachverhalt als solcher, soweit es den ersten Teil von Goldhagens Argumentation angeht, ist zutreffend dargestellt. Er spiegelt sich in vielen Gestapo- und SD-Berichten wider und bereitete den Regierenden einige Sorgen. Das erwähnte relativ "menschliche" Verhalten vieler Deutschen entsprach den konkreten gemeinsamen Arbeits- und Lebenssituationen. Vor allem in der Landwirtschaft, wo viele der ausländischen Arbeitskräfte eingesetzt wurden, waren sie unentbehrlich und unersetzbar. Mit direktem Zwang allein war da wenig auszurichten, zumal die Deutschen - oft die in Abwesenheit von Ehemann und erwachsenen Söhnen allein wirtschaftende Bäuerin - bei Einschaltung der Partei oder der Polizei nur riskiert hätten, ihren "Ostarbeiter" durch Abtransport ins KZ zu verlieren. Dort, wo Menschen sich durch gemeinsame Arbeit näher kamen, wankten auch die Klischees der NS-Propaganda. (Anm. 10)

Einschränkend ist zu sagen, daß diese Art der, mit allen Vorbehalten gesprochen, Sympathiebildung doch nur sehr individuell verlief und in der Regel keine Solidarisierung über den persönlichen Kontakt hinaus beinhaltete. Die meisten solcher Äußerungen und Gesten würde Goldhagen, wenn sie gegenüber Juden erfolgt wären, nicht als Argument gelten lassen, und das sogar mit einigem Recht. In diesem Fall würde er nämlich darauf verweisen, daß die entsprechende Haltung "gewöhnlicher Deutscher" aus Eigennutz erfolgt sei und am grundlegenden Antisemitismus der Deutschen nichts geändert habe. (Anm. 11)

Man muß außerdem zum Umgang mit den "Ostarbeitern" sagen, daß es auch sehr viele "gewöhnliche Deutsche" gab, die ihrem Haß gegen diese Menschen freien Lauf ließen, sie in infamer Weise schikanierten, öffentlich beschimpften, wegen jedem Verstoß bei der Polizei oder der Partei meldeten, usw. Wenn Goldhagen argumentiert, daß die Gestapo sich trotz strengstem Verbot mit Tausenden von Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und "Ostarbeitern" zu befassen hatte - wozu seiner Ansicht nach "gewöhnliche Deutsche" gegenüber jüdischen Menschen von vornherein nicht bereit gewesen wären -, dann muß daran erinnert werden, daß hinter jedem dieser vielen tausend Fälle auch mindestens ein gewöhnlicher deutscher Denunziant steckte.

Der von Goldhagen gezogene Vergleich zwischen dem Verhalten "gewöhnlicher Deutscher" gegenüber ausländischen Arbeitskräften einerseits, Juden andererseits, vermag insgesamt nicht zu überzeugen, weil die vom NS-Staat geschaffenen Rahmenbedingungen völlig ungleich waren. Die erwähnten relativ korrekten oder auch "menschlichen" Verhaltensweisen gegenüber ausländischen Arbeitern ergaben sich aus gemeinsamen Arbeits- und Lebenssituationen. Diese waren aber gegenüber den deutschen Juden schon im Verlauf der 30er Jahre weitgehend zerstört worden; in den ersten Kriegsjahren wurde die Isolierung der Juden vervollständigt. Dazu gehörten Unterbringung in abgesonderten "Judenhäusern", Herausnahme aus normalen Arbeitsverhältnissen und isolierter Arbeitseinsatz (falls überhaupt noch, wie in der Berliner Rüstungsindustrie), Verbot des Besuchs von Firmenkantinen, schließlich auch Verbot der Benutzung von Straßenbahnen, nachdem es mehrmals Streitigkeiten gegeben hatte, weil "gewöhnliche Deutsche" Juden ihren Sitzplatz anboten und andere "Volksgenossen" sich darüber heftig empörten.

Die systematische Isolierung der Juden erfolgte durch den NS-Staat genau deshalb, weil jener Rest von menschlicher Gemeinsamkeit - Goebbels und Hitler nannten es "Sentimentalität" - verhindert werden sollte, der sich dort einstellen könnte, wo Menschen es direkt, persönlich miteinander zu tun haben. Insgesamt handelt es sich um Rahmenbedingungen, die nicht von "gewöhnlichen Deutschen" geschaffen wurden, sondern vom Staat und den NS-Organen.

"Die Judenfrage wird in kürzester Frist einer das deutsche Volksempfinden befriedigenden Lösung zugeführt! Das Volk will es so, und wir vollstrecken nur seinen Willen." - So stellte es Reichspropagandaminister Goebbels nach dem November-Pogrom von 1938 dar, und auf diese Sichtweise scheinen letztlich auch Goldhagens Thesen hinauszulaufen. Demgegenüber meint Kershaw (s. Anm. 1), "daß das Nazi-Regime in seiner Judenpolitik nicht auf plebiszitäre Weise handelte, sondern mit zunehmender Autonomie gegenüber der öffentlichen Meinung". Gerade die Geheimhaltung (secrecy) der "Endlösung" zeige "klarer als irgendetwas sonst, daß die Nazi-Führung das Gefühl hatte, sich nicht auf den Rückhalt des Volkes für ihre Vernichtungspolitik stützen zu können". Dennoch wäre es, fährt Kershaw fort, "eine kraße Über-Vereinfachung", die zu den Todeslagern führende Politik nur der kriminellen Paranoia von Hitler, Heydrich usw. anzulasten. "Die ,Endlösung` wäre nicht möglich gewesen ohne die fortschreitenden Schritte zum Ausschluß der Juden aus der deutschen Gesellschaft, die vor den Augen der Öffentlichkeit stattfanden, die in ihrer gesetzmäßigen Form auf weitverbreitete Zustimmung stießen, und die zur Entpersonalisierung und Erniedrigung der Figur des Juden führten. Sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Apathie und die weitverbreitete Indifferenz, die die gemeinsame Antwort auf die Haßpropaganda war." (S. 371-372).

Im Gegensatz dazu wendet sich Goldhagen an mehreren Stellen gegen Begriffe wie Indifferenz, Gleichgültigkeit u.ä., die üblicherweise benutzt werden, um die Haltung der deutschen Bevölkerungsmehrheit gegenüber einschneidenden Maßnahmen wie dem "Judenstern" und den Deportationen oder auch gegenüber den in ihrer Vielzahl kaum anzuzweifelnden Berichten über Massenmorde an den Juden "im Osten" zu kennzeichnen. Dies seien Vorgänge, gegenüber denen Menschen grundsätzlich nicht indifferent bleiben könnten. Die "gewöhnlichen Deutschen" müßten dazu also sehr wohl Meinungen gehabt haben, und da sie offenbar nicht protestierten, hält Goldhagen die Schlußfolgerung für unvermeidlich und unwiderlegbar, daß sie einverstanden waren.

Die Leute von den Polizeibataillonen, deren zu Augenzeuginnen der Grausamkeiten gewordene Ehefrauen, das Wachpersonal in den Lagern usw. werden auf diese Weise zu Prototypen: Von ihnen ausgehend kann nach Ansicht Goldhagens verallgemeinert werden, wie mordgeil und sadistisch sich auch die anderen "gewöhnlichen Deutschen" verhalten hätten, sofern man sie an den entsprechenden Platz gestellt hätte.

Goldhagens These, daß die "gewöhnlichen Deutschen" hinreichend über den Genocid an den europäischen Juden informiert waren und diesen aufgrund ihres eingefleischten Antisemitismus bewußt billigten, ist nicht nur erschreckend - was Grund genug sein muß, darüber ein zweites und drittes Mal nachzudenken! -, sondern sie bleibt angesichts der bekannten Tatsachen erklärungsbedürftig.

Knut Mellenthin

ak - analyse & kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 392 / 01.07.1996


Anmerkungen

1) An weiterer Literatur, auf die sich Goldhagen unmittelbar gestützt hat, möchte ich nennen: "Popular Opinion and Political Dissent in the Third Reich" von Ian Kershaw (1983), das sich sehr gründlich mit der Entwicklung in Bayern beschäftigt. Diese Region ist insofern von besonderem Interesse, weil sich dort mit Franken eine Hochburg des fanatischen Antisemitismus befand. Vom selben Autor ist auch das Buch "The 'Hitler Myth'" (1987) mit einem Kapitel über "Hitler's Popular Image and the 'Jewish Question'" erwähnenswert. Ursula Büttner hat 1992 im Hamburger Christians Verlag ein Buch "Die Deutschen und die Judenverfolgung im Dritten Reich" herausgebracht. Das von Jörg Wollenberg 1989 edierte Buch "'Niemand war dabei und keiner hat's gewußt'. Die deutsche Öffentlichkeit und die Judenverfolgung 1933-45" bietet eine Fülle von Material, u.a. von Zeitzeugen. Die 1993 von John Milful herausgegebene Aufsatzsammlung "Why Germany? National Socialist Anti-Semitism and the European Context" versucht sich in vergleichenden Untersuchungen der Frage anzunähern, warum gerade in Deutschland und durch Deutsche der Völkermord an den europäischen Juden möglich war.

2) "The great success of the German eliminationist program of the 1930s and 1940 was owing in the main to the preexisting demonological, racially based, eliminationist antisemitism of the German people (...)."

3) "Ordinary Germans became willing perpetrators because their pre-existing antisemitism, the common currency of German society (...), became activated in two senses, of becoming more manifest, more central to its bearers, and of having its lethal potential realized, turned into action."

4) "(...) a genocidal potential already resided in Germans before Hitler came to power and was able to channell it." - An gleicher Stelle: "The pre-existing genocidal potential that inhered in Germans' eliminationist antisemitism, and therefore in Germans themselves...".

5) "Genocid ist die normale Tätigkeit von normalen Menschen." - Zitiert nach "International Herald Tribune", 3.4.96.

6) "the substantial freedom and pluralism that actually existed within German society"; S. 479. Goldhagen wendet sich an dieser Stelle explizit gegen das "totalitäre Modell" zur Interpretation der NS-Gesellschaft.

7) "(...) the degree of intimidation that existed for ordinary Germans during the Nazi period has generally been exaggerated." - S. 508.

8) Eine von Goebbels veranlaßte Anordnung vom 24. Oktober 1941 bedrohte jeden, der öffentlich Sympathie für Juden zeigte, mit drei Monaten Haft in einem Konzentrationslager. Anlaß waren negative Reaktionen aus der Berliner Bevölkerung auf die Einführung des "Judensterns". (Bankier, s.o., S. 127)

9) Robert Kempner wies in einem Leserbrief an die FAZ (26.3.86) darauf hin, daß die Mordaktion nicht im August 1941 eingestellt worden sei, sondern "aufgrund zahlreicher Proteste, vor allem von kirchlicher Seite, lediglich in anderer, weniger auffälliger Form fortgesetzt" wurde. Opfer seien auch völlig gesunde, elternlose oder ihren Eltern entzogene Kinder aus Heimen geworden.

10) Vgl. beispielsweise SD-Bericht vom April 1943, "Das Rußlandbild in der Bevölkerung", in: "Meldungen aus dem Reich", S. 5128-5136. Es heißt dort z.B.: "Nach Meinung vieler Volksgenossen ist die jetzige sowjetische Schulbildung bedeutend besser als z. Zt. des Zarismus. Verschiedentlich werden Vergleiche zwischen Kenntnissen des russischen und deutschen Landarbeiters angestellt, die häufig zugunsten der Sowjets ausfallen." - Auch die Soldaten an der Ostfront zogen ihre persönlichen Schlußfolgerungen: "Schon die Vielzahl guter und komplizierter Waffen zeuge von geschulten Ingenieuren und Facharbeitern. Die Männer, die die Sowjet-Union zu derartigen Kriegsleistungen gebracht hätten, müßten über ein beachtliches technisches Können verfügen."

11) Tatsächlich gab es, solange noch Juden in Deutschland lebten, von zahlreichen "gewöhnlichen Deutschen" auch Äußerungen und Gesten des Mitleids und der Scham gegenüber einzelnen Juden. David Bankier schreibt bespielsweise, nach dem Krieg gesammelte Erinnerungen deutscher Juden behaupteten "fast einstimmig", daß die vorherrschende öffentliche Reaktion der Deutschen auf die Einführung des "Judensterns" (September 1941) in Zeichen der Sympathie bestanden habe. (S. 124-125) - Wohl mit Recht gibt Bankier einschränkend zu bedenken, daß eine psychologische Neigung der überlebenden Juden zur Übertreibung solcher Zeichen bestanden haben könnte, sieht den Sachverhalt aber im wesentlichen durch andere Berichte und Quellen bestätigt.


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