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03.05.1939

Ungarn

Eine Höchstquote für Juden in den freien Berufen wird festgelegt. Der jüdische Anteil an der Wirtschaft soll auf höchstens 6% beschränkt werden.

08.05.1939

Juden wird die gewerbsmäßige Reisevermittlung verboten

Das Verbot gilt aber nicht für jüdische Reisebüros, die sich mit der Auswanderung befassen, und für Auswanderungsagenten. (RGBl I, S. 895)

13.05.1939

Artikel des Völkischen Bobachters: "Die Judenfrage - ein brennendes Problem"

Zum Zeitpunkt des Anschlusses (März 1938) habe es in Österreich rd. 180.000 Juden (nach Religionszugehörigkeit) gegeben, davon 165.000 in Wien. Von den übrigen 15.000 lebten 8.010 in Niederösterreich, 2.080 in der Steiermark und 3.222 im Burgenland. Hinzuzurechnen seien mindestens 120.000 nichtkonfessionelle Juden im Sinne der Rassengesetze.

Seither hätten annähernd 100.000 Juden Österreich verlassen. Am stärksten sei die Abwanderung aus der Provinz gewesen, da die Juden vor ihrer Auswanderung zunächst in Wien konzentriert wurden. In Niederösterreich lebten nur noch 427, in der Steiermark 370 und im Burgenland 12 Juden.

17.05.1939

Zugleich mit einer allgemeinen Volkszählung im Deutschen Reich findet eine Sonderzählung der Juden und "Mischlinge" im Sinne der deutschen Rassengesetzgebung statt. Demnach leben im Gebiet des Altreichs 218.000 "Glaubensjuden" sowie 19.716 Juden anderer oder ohne Religionszugehörigkeit. Zusammen machen sie 0,35 % der Bevölkerung des Reichsgebiets von 1937 aus. Das entspricht einem Rückgang der "Glaubensjuden" gegenüber 1933 um 56,77 %.

35,3 % (82.457) der deutsche  Juden leben zu dieser Zeit in Berlin. Es folgen Frankfurt/Main mit 14.191 jüdischen Einwohnern, Breslau mit 10.848, Hamburg mit 9.943 und Köln mit 8.406.

In Österreich leben lt. dieser Volkszählung 94.601 Juden im Sinne der Rassengesetze, davon  84.213 "Glaubensjuden". 1934 hatte es in Österreich 191.481 Personen jüdischer Religionszugehörigkeit gegeben.

Palästina

Das britische "White Paper" begrenzt die jüdische Einwanderung nach Palästina auf insgesamt 75.000 Personen in den nächsten fünf Jahren. Danach soll die weitere Einwanderung von arabischer Zustimmung abhängig gemacht werden. Zugleich bietet die britische Regierung an, zehntausend jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei in Großbritannien aufzunehmen.

Ebenfalls am 17. Mai veröffentlicht die britische Regierung einen Bericht, in dem sie die Ansiedlung von Juden in ihrer Kolonie Guayana (Südamerika) in Aussicht stellt. Eine dorthin entsandte Kommission hatte ermittelt, daß das Land versuchsweise zwischen drei- und fünftausend Einwanderer aufnehmen könnte.


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