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03.12.1940

Rumänien: Gesetz über die Enteignung jüdischer Schiffsbesitzer

Lammers, Chef der Reichskanzlei, an den Reichsstatthalter in Wien, von Schirach: "Wie mir Reichsleiter Bormann mitteilt, hat der Führer auf einen von Ihnen erstatteten Bericht entschieden, daß die in dem Reichsgau Wien noch wohnhaften 60.000 Juden beschleunigt, also noch während des Krieges, wegen der in Wien herrschenden Wohnungsnot ins Generalgouvernement abgeschoben werden sollen." (IMT, PS-1950)

04.12.1940

Rumänien

Gesetz über den Ausschluß der Juden vom Militärdienst; alle tauglichen jüdischen Männer zwischen 18 und 50 Jahren werden zum Arbeitsdienst verpflichtet.

12.12.1940

Erlaß des Reichsinnenministeriums

"Der bisher noch bestehende Zustand, daß Juden mit Deutschen in Heil- und Pflegeanstalten gemeinsam untergebracht waren, hat, ganz abgesehen von der Tatsache, daß ein derartiges Zusammenwohnen Deutscher mit Juden auf die Dauer nicht tragbar ist, zu Beschwerden des Krankenpersonals und von Angehörigen deutschblütiger Kranker Anlaß gegeben." - Deshalb sollen alle jüdischen Anstaltsinsassen - soweit sie nicht schon früher "erfaßt" wurden - in die von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland unterhaltene Anstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz, verlegt werden. (Adler, S. 244; Walk, S. 332)

Von dort wurden die Kranken zwischen Mai und November 1942 in das Generalgouvernement deportiert und dort getötet.

13.12.1940

Generalgouvernement

Regierungsbesprechung.

Globocnik fordert, daß nunmehr im Distrikt Lublin mit größerer Schärfe gegen die Juden vorgegangen werden müsse. Er empfiehlt die Unterbringung der Juden in Lagern, wo sie Zwangsarbeit leisten müßten. (Präg, S. 310-311)

Zweite Dezemberhälfte 1940

Luxemburg

Rechtsgeschäfte, an denen ein Jude oder ein jüdischer Gewerbebetrieb beteiligt ist, bedürfen der Genehmigung durch die Zivilverwaltung. Kinderreiche jüdische Familien erhalten weder Ausbildungs- noch Kinderbeihilfen, außerdem werden auch keine Ehestandsdarlehen an Juden gewährt.

19.12.1940

Generalgouvernement

Ansprache Franks an die Soldaten des Wachbataillons.

Ihre Angehörigen würden wohl an sie denken und sich sagen: "Mein Gott, da sitzt der nun drüben in Polen, wo es so viele Läuse und Juden gibt (...). Da wäre es vielleicht ganz nett, wenn wir den Lieben zu Hause ein Bild schicken und ihnen sagen würden: nun, es ist nicht mehr so schlimm mit den Läusen und den Juden, es ist hier im Generalgouvernement schon etwas anders und besser geworden. Freilich, in einem Jahre konnte ich weder sämtliche Läuse noch sämtliche Juden beseitigen (Heiterkeit). Aber im Laufe der Zeit und vor allem dann, wenn Ihr mir helft, wird sich das schon erreichen lassen." (IMT, PS-2233)

24.12.1940

Den Juden wird vom Reichsfinanzministerium eine "Sozialausgleichsabgabe" auferlegt, neben der Einkommenssteuer weitere 15% des Einkommens. (RGBl I, S. 1966)

WELTKRIEGSEREIGNISSE

09.12.1940

Beginn der britischen Gegenoffensive gegen die Italiener in Libyen; sie führt innerhalb weniger Tage zu erheblichen Erfolgen. Zur Vorbereitung eines deutschen Eingreifens werden Fliegerverbände nach Sizilien und Süditalien verlegt.

13.12.1940

Hitler unterzeichnet den Befehl zur Planung des "Unternehmen Marita". In den nächsten Monaten sollen starke Verbände der Wehrmacht nach Südrumänien verlegt werden, um im kommenden Frühjahr, vermutlich im März, durch das verbündete Bulgarien hindurch nach Griechenland vorzustoßen.

18.12.1940

Hitler unterzeichnet den Befehl zur Planung des "Unternehmen Barbarossa", des Überfalls auf die Sowjetunion. Die Vorbereitungen sollen bis zum 15. Mai 1941 abgeschlossen werden.


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