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01.08.1943

Ostoberschlesien

Die "Liquidierung" der Ghettos von Sosnowiec und Bedzin beginnt. Mitglieder der jüdischen Jugendbewegung leisten bewaffneten Widerstand. Die deutsche Mordaktion dauert über zwei Wochen. Die meisten Menschen werden nach Auschwitz abtransportiert. Ungefähr 1.000 Juden bleiben am Ort und werden gegen Ende des Jahres gleichfalls nach Auschwitz gebracht. (EdH, S. 1339)

Ostoberschlesien/Auschwitz

Aus dem Ghetto in Bedzin/Bendsburg werden in drei Transporten ungefähr 6.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Ungefähr 1.400 von ihnen werden als Häftlinge übernommen,  die anderen 4.600 werden in den Gaskammern getötet.

Aus dem Ghetto in Sosnowiec/Sosnowitz werden in zwei Transporten ungefähr 4.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 470 Frauen und 396 Männer werden als Häftlinge übernommen; mehr als 3.000 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 561-562)

02.08.1943

Generalgouvernement

Bewaffneter Widerstand der Juden im Vernichtungslager Treblinka angesichts der kurz bevorstehenden Auflösung des Lagers und ihrer drohenden Ermordung. 70-150 der ungefähr 700 Gefangenen gelingt die Flucht.

Griechenland

Ein Transport mit "Privilegierten Juden" - darunter 367 Juden spanischer Staatsbürgerschaft - geht aus Saloniki ab und kommt am 13. August in Bergen-Belsen an. (Adler, S. 66)

Belgien/Auschwitz

Ankunft eines Transports aus dem belgischen Lager Malines mit 1.553 jüdischen Menschen - 681 Frauen, 91 Mädchen, 664 Männer und 117 Jungen - in Auschwitz. 211 Frauen und 255 Männer werden in das Lager eingewiesen, die anderen 1.087 Menschen werden ermordet.

Ostoberschlesien

Aus dem Ghetto in Bedzin werden ungefähr 2.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 276 Männer und 109 Frauen werden als Häftlinge übernommen; mehr als 1.600 Menschen werden direkt in die  Gaskammern geschickt.

Frankreich

Ankunft eines Zuges mit 1.000 Juden aus dem Lager Drancy in Auschwitz. 218 Männer und 55 Frauen werden in das Lager eingewiesen, die anderen 727 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 562-563)

Rumänien

H. Musmacher, Bukarest, Wirtschaftsberater der Landesgruppe der NSDAP, an Landesgruppenleiter Kohlhammer.

"Im Sinne unserer Auffassung über einen sofortigen Abbau der noch in reichsdeutschen Firmen in Bukarest befindlichen Juden habe ich mit Pg. Richter von der Deutschen Gesandtschaft folgendes festgelegt:
Pg. Richter wird sofort an Hand der ihm zur Verfügung stehenden Listen durch die rumänischen Behörden den Entzug des Arbeitsbuches der noch in reichsdeutschen Firmen tätigen Juden verlangen. Die Aktion selbst wird durch die Gesandtschaft gestartet, womit sie einen offiziellen Charakter trägt und laufend in Abstimmung mit dem Wirtschaftsberater der Landesgruppe durchgeführt wird." (IMT, PS-3319)

03.08.1943

Ostoberschlesien/Auschwitz

Aus dem Ghetto von Sosnowiec werden in drei Transporten ungefähr 9.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Insgesamt werden 1.102 Männer und 1.170 Frauen als Häftlinge übernommen. Mehr als 6.600 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Aus Berlin werden 200 Juden nach Auschwitz eingeliefert und in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 564)

04.08. - 04.09.1943

RK Ostland

Insgesamt 7.000 jüdische Männer und Frauen aus dem Ghetto von Wilna werden in mehreren Schüben zur Zwangsarbeit in Konzentrationslager in Estland geschickt. Am 1. September leistet die Partisanengruppe im Ghetto bewaffneten Widerstand. Der Kommandeur der jüdischen Polizei, Gens, wird am 14. September zur Gestapo beordert und erschossen.
12.000 Menschen bleiben noch im Ghetto. (EdH, S. 1602)

05.08.1943

Ostoberschlesien/Auschwitz

Aus dem Ghetto in Sosnowiec werden ungefähr 3.000 und aus Berlin 100 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" beider Transporte werden 249 Frauen und 265 Männer als Häftlinge registriert. Fast 2.600 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Mit einem weiteren Transport aus Sosnowiec werden etwa 1.000 Menschen - Kranke und das Pflegepersonal des Krankenhauses - nach Auschwitz eingeliefert. Mit Ausnahme von 26 Frauen werden alle in den Gaskammern getötet.

Aus Dresden werden 125 Juden nach Auschwitz eingeliefert und in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 565-566)

Rumänien

Der Landesgruppenleiter der NSDAP, Kohlhammer, an die Mitarbeiter der Dienststelle und die deutschen Hoheitsträger in mehreren rumänischen Städten.

Er habe bereits "ausführlich darauf aufmerksam gemacht, daß ich im vierten Kriegsjahr und im totalen Kriegseinsatz kein Verständnis mehr dafür habe

  • a) wenn eine deutsche Firma heute noch einen Juden beschäftigt oder
  • b) wenn sie von deutschen Stellen die Erlaubnis ansucht, ein oder mehrere Juden weiterbeschäftigen zu können.

Als guter Kenner der hiesigen Wirtschaftsverhältnisse, kann ich mir keinen einzigen Fall vorstellen, wo eine deutsche Firma durch sofortigen Judenabbau ihre Existenz irgendwie gefährden würde. Wenn eine deutsche Firma heute durch sofortigen Judenabbau das eine oder andere Geschäft verlieren sollte, so ist das wirklich ein ganz kleines Opfer gegenüber jenen riesigen Schwierigkeiten und Opfern, die jene Firmen überbrücken und ertragen mußten, die die Entjudung noch in der jüdischen Aera König Carol-Lupescu durchführen mußten.
Die Praxis hat in fast allen Fällen bewiesen, daß je früher und gründlicher die Arisierung durchgeführt wurde, desto schneller eine zuverlässige und gesunde Geschäftsentwicklung eintraf. (...)   

Wer die Entjudung nicht sofort durchführt, kann im vierten Kriegsjahr nicht mehr den Anspruch erheben, als deutscher Unternehmungsführer bewertet, behandelt und angesprochen zu werden.

Wir dürfen nicht vergessen, daß unsere -zig Tausenden von deutschen Menschen deswegen um Hab und Gut gekommen und obdachlos geworden sind, weil jüdische Verbrecherinstinkte und jüdisches Kapital die verwerflichen Terrorangriffe erdachten, organisierten und durchführten. Wir sind es unseren schwer geprüften Volksgenossen in den bombardierten Gebieten schuldig, uns sofort von jeder jüdischen Verbindung zu trennen.

Fälle, wo sogenannte deutsche Firmen in den nächsten 1 oder 2 Monaten sich von den restlichen Bindungen Juden gegenüber nicht rückhaltlos trennen, sind mir zu melden." (IMT 3319-PS)

06.08.1943

Ostoberschlesien/Auschwitz

Aus dem Ghetto in Sosnowiec werden ungefähr 3.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 275 Frauen und 211 Männer werden in das Lager übernommen, mehr als 2.500 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

250 tuberkulosekranke Häftlinge werden aus den Betrieben der Fürstenbergmühle in Stettin eingeliefert und in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 567-568)

07.08.1943

Ostoberschlesien

Der deutsche Polizeipräsident in Sosnowitz/Sosnowiec meldet dem Polizeiinspektor in Breslau die Deportation von ungefähr 30.000 Juden aus den Ghettos in Sosnowitz, Bendsburg und Dabrowa Gornicza und die Erschießung von annähernd 400 Menschen, die versucht hätten, zu flüchten oder Widerstand zu leisten. (Czech, S. 568)

10.08.1943

Ostoberschlesien/Auschwitz

Aus dem Ghetto von Sosnowiec werden ungefähr 3.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 110 Männer und 195 Frauen werden als Häftlinge registriert; fast 2.700 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 570)

12.08.1943

Ostoberschlesien/Auschwitz

Aus dem Ghetto in Sosnowiec werden ungefähr 1.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Mit Ausnahme von 46 Männern werden alle in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 572)

Memorandum Wagners, Auswärtiges Amt, an mehrere deutsche Botschaften.

Die Vertretungen Italiens, der Schweiz, Spaniens, Portugals, Dänemarks, Schwedens, Finnlands, Ungarns, Rumäniens und der Türkei seien informiert worden, daß sie innerhalb von vier Wochen für die Rückholung ihrer jüdischen Staatsangehörigen sorgen müßten. Nach diesem Termin würden alle ausländischen Juden - mit Ausnahme der wegen Transportschwierigkeiten oder Krankheit nicht Repatrierbaren - der gleichen Behandlung wie die deutschen Juden unterworfen. Der Stichtag ist für die Türkei und Italien der 10. September, und für alle anderen Staaten außer Portugal (für das ein Termin noch festgelegt werden muß) ist es der 26. August. (Braham, Destruction I, Nr. 14)

15. - 20.08.1943

Bezirk Bialystok

In der Nacht vom 15. auf den 16. August wird das Ghetto in Bialystok von schwerbewaffneten deutschen Soldaten und SS-Leuten sowie ukrainischen Hilfskräften abgeriegelt, nachdem dem Leiter des Judenrats zuvor mitgeteilt worden war, die Einwohner sollten nach Lublin gebracht werden. Es leben zu dieser Zeit 30. - 40.000 Menschen im Ghetto.

Vom 16. bis 20. August leisten bewaffnete Gruppen unter großen Verlusten Widerstand. - Am 18. August beginnen die Deportationen.
Im Verlauf von drei Tagen wird die Mehrheit der Bialystoker Juden abtransportiert: einige nach Treblinka, wo sie ermordet werden, und andere nach Majdanek, wo sie "selektiert" werden. Die als arbeitsfähig angesehenen werden in die Lager Poniatowa und Blizyn oder nach Auschwitz gebracht. Ein Zug mit 1.260 Kindern wird nach Theresienstadt geschickt, wo er am 24. August ankommt. Einen oder zwei Monate später werden sie von dort ebenfalls nach Auschwitz transportiert.

In Bialystok bleibt ein Kleines Ghetto mit 2.000 Bewohnern übrig, das aber drei Wochen später gleichfalls "liquidiert" wird. Seine Bewohner werden nach Majdanek gebracht und dort ermordet. (EdH, S. 215-216)

15. - 20.08.1943

Bezirk Bialystok

In der Nacht vom 15. auf den 16. August wird das Ghetto in Bialystok von schwerbewaffneten deutschen Soldaten und SS-Leuten sowie ukrainischen Hilfskräften abgeriegelt, nachdem dem Leiter des Judenrats zuvor mitgeteilt worden war, die Einwohner sollten nach Lublin gebracht werden. Es leben zu dieser Zeit 30. - 40.000 Menschen im Ghetto.

Vom 16. bis 20. August leisten bewaffnete Gruppen unter großen Verlusten Widerstand. - Am 18. August beginnen die Deportationen.
Im Verlauf von drei Tagen wird die Mehrheit der Bialystoker Juden abtransportiert: einige nach Treblinka, wo sie ermordet werden, und andere nach Majdanek, wo sie "selektiert" werden. Die als arbeitsfähig angesehenen werden in die Lager Poniatowa und Blizyn oder nach Auschwitz gebracht. Ein Zug mit 1.260 Kindern wird nach Theresienstadt geschickt, wo er am 24. August ankommt. Einen oder zwei Monate später werden sie von dort ebenfalls nach Auschwitz transportiert.

In Bialystok bleibt ein Kleines Ghetto mit 2.000 Bewohnern übrig, das aber drei Wochen später gleichfalls "liquidiert" wird. Seine Bewohner werden nach Majdanek gebracht und dort ermordet. (EdH, S. 215-216)

18.08.1943

Griechenland/Auschwitz

Ein Zug mit ungefähr 1.800 Menschen aus dem Ghetto von Saloniki kommt in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 271 Männer in das Lager eingewiesen; die anderen mehr als 1.500 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 577)

18.08.- 19.09.1943

RK Ukraine

Die Leichen der in Babi Jar bei Kiew Ermordeten (darunter 34.000 jüdische Menschen, die Ende September 1941 von den Deutschen erschossen worden waren) werden von Sondergruppen der "Aktion 1005" ausgegraben und verbrannt, um die Spuren der Verbrechen zu verwischen. Es werden dafür 327 Gefangene, darunter etwa 100 Juden, eingesetzt. Etwa 15 können am 29. September bei einem Massenausbruch entkommen, die anderen werden nach Abschluß der Arbeiten ermordet. (EdH, S. 145)

20.08.1943

Hitler löst Innenminister Frick ab und setzt Himmler auf dessen Posten.

21.08.1943

Auschwitz

Nach einer "Selektion" im Frauenlager Auschwitz-Birkenau werden 498 weibliche Häftlinge, überwiegend jüdische Frauen aus Griechenland, zum Tod in der Gaskammer bestimmt.

Aus dem Reichsautobahn-Lager Pommern werden ungefähr 500 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 66 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen werden in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 579-580)

Ein Arbeitseinsatzführer in Kattowitz schreibt an Himmler.

"In Oberschlesien stehen insgesamt rund 2.000 Einzelbauvorhaben an. Es handelt sich um Instandsetzungen und Umbauten, die ausschließlich für Umsiedler bestimmt sind. Hiervon mußten etwa 500 wegen Abzugs der Judeneinsatzgruppen sofort eingestellt werden. Die Juden machten ein Drittel des gesamten Arbeitseinsatzes aus. Es werden dringend 5-600 Juden benötigt, wobei ich bemerke, daß es zweckmäßig erscheint, die bereits eingearbeiteten Juden wieder zuzuteilen. Durch den jetzigen Arbeitsausfall ist damit zu rechnen, daß sich die Arbeiten bis zum Wintereintritt, also bis Ende November hinziehen werden und daß damit das diesjährige Bauprogramm abgeschlossen ist. Die Juden sind derart lagermäßig untergebracht, daß sie in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung treten. Ich bitte um rascheste Erledigung." (Adler, S. 231)

23.08.1943

Wartheland/Auschwitz

Aus dem Arbeitslager in Kolo werden ungefähr 2.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 591 Frauen und 441 Männer werden in das Lager übernommen. Fast 1.000 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 581)

24.08.1943

Auschwitz

Aus dem Arbeitslager Markstädt bei Breslau werden 100 kranke Juden nach Auschwitz eingeliefert und in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 582)

Dänemark

Nach einer Streikwelle Ende Juli/August drohen die deutschen Besatzungsbehörden mit dem Ausnahmezustand. Reichsbevollmächtigter Best wird von Außenminister Ribbentrop zur Berichterstattung gerufen. Er kehrt mit einem von Hitler befohlenen Ultimatum zurück, das u.a. die Forderung nach Streikverbot, Einführung der Todesstrafe bei Sabotagefällen und Pressezensur enthält.

25.08.1943

Auschwitz

Aus Berlin werden 50 Juden jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 27 werden als Häftlinge registriert, 23 in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 583)

26.08.1943

Niederlande/Auschwitz

Ankunft eines Zuges mit 1.001 Juden aus dem Lager Westerbork in Auschwitz. In dem Transport befinden sich 263 Frauen, 233 Männer, 121 Kinder und 384 alte Menschen. 188 Männer und 48 Frauen werden als Häftlinge registriert; 44 andere Frauen werden in die Versuchsstation von Prof. Clauberg geschickt. 721 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Ostoberschlesien

Aus dem Ghetto in Zawiercie werden ungefähr 1.500 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 501 Frauen und 437 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen mehr als 500 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 584-585)

27.08.1943

Ostoberschlesien/Auschwitz

Ankunft eines Zuges mit ungefähr 1.500 Menschen aus dem Ghetto von Zawiercie in Auschwitz. 418 Frauen und 387 Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen fast 700 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Wartheland

Ein Transport mit 1.026 Juden aus dem Arbeitslager in Wolsztyn kommt in Auschwitz an. 1.016 Männer werden als Häftlinge registriert, zehn Männer werden in die Gaskammer geschickt.

Aus dem Arbeitslager bei den Märkischen Stahlform-Werken in Eberswalde werden 205 Juden nach Auschwitz eingeliefert und in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 584-585)

28.08.1943

Auschwitz

Aus dem Arbeitslager in Küstrin (Pommern) werden 800 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 667 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 133 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 587)

Bezirk Bialystok

Etwa 1.000 Kinder aus dem Ghetto von Bialystok werden nach Theresienstadt gebracht.

Dort blieben sie, offensichtlich im Hinblick auf geplante Austauschverhandlungen, bis zum 5. Oktober, und wurden später nach Auschwitz deportiert.

Bulgarien

Tod des Zaren Boris. Bildung einer neuen Regierung. Juden-Kommisssar Belev wird durch Stomaniakov abgelöst.

29.08.1943

Dänemark

Hitler ordnet die Internierung der dänischen Armee an. Der Oberbefehlshaber der deutschen Truppen verhängt den Ausnahmezustand. Ab September 1943 übernimmt General von Hanneken als deutscher Militärbehlshaber die vollziehende Gewalt.

Auschwitz

Nach einer "Selektion" im Männerquarantänelager B II a in Birkenau werden 462 jüdische Häftlinge in den Gaskammern ermordet. Ebenso 4.000 jüdische Häftlinge aus dem Männerlager B II d in Birkenau.

Wartheland

Aus dem Arbeitslager in Rawicz werden ungefähr 2.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 1.392 Männer werden als Häftlinge übernommen, mehr als 600 Menschen werden gleich nach ihrer Ankunft in die Gaskammern getrieben.

Generalgouvernement

Aus dem Ghetto von Koluszki (östlich von Lodz) werden ungefähr 1.600 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 210 Männer und 17 Frauen werden als Häftlinge registriert; fast 1.400 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 588-589)

31.08.1943

Generalgouvernement/Auschwitz

Ankunft eines Transports mit ungefähr 3.000 jüdischen Menschen aus dem Ghetto und Arbeitslager von Bochnia (Südpolen) in Auschwitz. 795 Frauen und 280 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen fast 2.000 Menschen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, S. 590)

Wartheland

In zwei Nächten werden 325 Menschen aus dem Ghetto von Lodz, darunter zahlreiche Schwerkranke, von den Deutschen abtransportiert - angeblich "zum Arbeitseinsatz".

Dänemark

Die Gestapo im besetzten Dänemark beschlagnahmt die Akten der jüdischen Gemeinde in Kopenhagen, darunter die Namen und Adressen aller Juden in Dänemark.

Bulgarien

Wagner, Auswärtiges Amt, an RSHA-Chef Kaltenbrunner.

Das AA sei vom RSHA wiederholt gebeten worden, auf die bulgarische Regierung stärkeren Druck auszuüben, um die Freigabe der Juden zur  Deportation durchsetzen. "In diesem Zusammenhang ist insbesondere darauf hingewiesen worden, daß es die aus der Hauptstadt entfernten Juden verstanden hätten, weite einflußreiche Kreise für ihr Schicksal zu interessieren und durch Zahlung hoher Preise - insbesondere die ursprünglich ihnen nicht sehr wohlgesinnte Landbevölkerung  - stimmungsmäßig für sich zu gewinnen, so daß eine Radikallösung immer schwieriger werde. Andererseits sei jedoch die starke Verteilung der Juden auf das ganze Land aus Spionageabwehrgründen sehr bedenklich, und das Judentum im Balkan werde für die deutschen Truppen im Falle eines feindlichen Landungsunternehmens in diesen Gebieten zu einer steigenden Gefahr."

Er habe deswegen den Gesandten Beckerle um Stellungnahme gebeten, "ob Schritte in Richtung einer endgültigen Bereinigung der Judenfrage in Bulgarien z.Zt. vertretbar wären und Aussicht auf Erfolg bestehe."
Beckerle habe dies verneint. Die bulgarische Regierung sei in der derzeitigen Situation interessiert, jede innenpolitische Schwierigkeit zu vermeiden und sich gegenüber den Kriegsgegnern nicht allzu sehr zu exponieren.

"Zweifellos ist die bulgarische Regierung auch etwas überrascht, daß von ungarischer und rumänischer Seite die Judenfrage nicht, wie ihr anfangs in Aussicht gestellt wurde, ebenfalls zur Lösung gebracht wurde, sondern im Gegenteil von dort die Ausreise nach Palästina in zahlreichen Fällen genehmigt und erst durch das Versagen des Durchreisevisums durch Bulgarien auf unsere Intervention hin unmöglich gemacht wurde. Die Einstellung dieser Staaten hat natürlich ihre Rückwirkung, da Bulgarien nicht allein den Nimbus der Judenfeindlichkeit auf sich nehmen will."

Beckerle glaube dennoch, daß es gelingen werde, in absehbarer Zeit "die Judenfrage restlos zu lösen", nämlich bei militärischen Erfolgen Deutschlands. Derzeit wäre es aber "nicht nur aussichtslos, sondern vom allgemein politischen Standpunkt aus sogar gefährlich", in der "Judenfrage" Druck auf Bulgarien auszuüben. "Ich wäre jedoch dankbar, wenn dem Auswärtigen Amt alles dort (im RSHA) etwa anfallende Material über die Schädlichkeit des Judentums in Bulgarien zugeleitet werden würde, damit die Gesandtschaft keine Gelegenheit versäumt, die bulgarischen Behörden anhand aktuellen Materials auf die Gefahren des Judentums hinzuweisen." (ADAP, Serie E, Bd. VI, Nr. 266)

WELTKRIEGSEREIGNISSE

17.08.1943

Abschluß der Einnahme Siziliens durch die Allierten.

22.08.1943

Sowjetische Truppen befreien Charkow zum zweiten Mal.


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